Dienstag, 24. Februar 2009

Suhrkamp(f)

Das medial verstärkte Geklingele um den Wegzug des Suhrkamp Verlages aus Frankfurt nach Berlin ist absurd und führt vor, wie wenig die Buch-Verlage den professionellen Umgang mit kommunikativen Situationen gelernt haben: Da kommt immer wieder was raus, anstatt etwas gemeldet würde; da fliegt mehr auf, als daß offengelegt würde; da wird mehr herausgekitzelt als herausgegeben; da wird gedröhnt, ohne das miteinander gesprochen würde. Schade. Und das beschädigt das Prinzip Verlag und das Medium Buch sehr im Ansehen des Publikums. – Daß der Verlag selbst, nach den Beteuerungen, die eigentliche Wiege von Suhrkamp habe in Berlin gestanden, während doch offenbar ist, daß die offizielle Gründung in Frankfurt eingetragen ist, nicht so recht zu wissen scheint, wo er entstanden ist, setzt noch eins drauf. Traditionsreiche Buch-Verlage, die mit dem Buch DAS Gedächtnis-Medium zu besitzen und hochzuhalten immer wieder beschworen und damit das Buch gegen alle anderen Medien und ihre Vorzüge verteidigten, werden unsicher über ihrer eigenen Geschichte. – Da wird es schwierig werden, zukünftig die Lanze für das Menschheitsgedächtnis Buch zu brechen.
http://www.boersenblatt.net/307498/
Aber ich ziehe mich an meiner eigenen Nase – und versuche zusammen mit André Schwarz meine neue Verlags-Website endlich ans Netz zu bringen, damit die Kommunikation nicht einrostet und das Gedächtnis nicht als alter Zopf daherkommt.
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